KRAFTQUELLE YOGA | Nebenwirkungsmanagement bei Krebserkrankungen

19.-21. Januar 2024 online als Zoom-Videokonferenz

Die Folgen einer Krebserkrankung sind so vielfältig wie wir Menschen es sind, von großem Leiden bis zu neuentdeckter Lebensfreude und neuer Ausrichtung im Leben. In der Akutphase und in der Nachsorge zeigt sich, wie nachhaltig und langfristig Krebserkrankungen und ihre Therapien im Menschen wirken können.

Yoga für Menschen mit einer Krebserfahrung ist inzwischen eine anerkannte komplementäre Maßnahme bei den therapiebegleitenden Verfahren in onkologischen Kliniken, den Programmen der deutschen Krebsgesellschaften, in Selbsthilfegruppen und Vereinen. In diesen Einrichtungen sind unsere Referentinnen tätig und vermitteln uns zu ihren speziellen Themen ihre langjährigen praktischen Erfahrungen.

Während und nach der Krebsbehandlung wirkt Yoga auf körperlicher und mentaler Ebene unterstützend in den verschiedenen Stadien der Erkrankung – von der ersten Diagnose über Akuttherapie, Rekonvaleszenz und auf dem Weg in ein neues Normal.

Welches Wissen braucht es im Yogaunterricht für die Sicherheit im Umgang mit Neben- und Langzeitwirkungen der Krebstherapien? Wir vermitteln Kreativität und No-Go’s im Yoga, den Einsatz von Hilfsmitteln, Kenntnisse von konventionellen Therapiemaßnahmen und deren anhaltenden Neben- und Langzeitauswirkungen wie z.B. Osteoporose, Neuropathien, Bewegungseinschränkungen und Fatigue sowie dem Umgang mit Ängsten vor dem Rezidiv.

Was dich erwartet:

In jeweils 4 Stunden stellen die Referentinnen eine Auswahl an Nebenwirkungen vor. Sie leiten eine exemplarische Yogapraxis an, erklären das “was, wie, warum und die No-Go’s”, beantworten eure Fragen theoretisch und praktisch anhand von  Mini-Praxen. Kleine Grppenarbeiten ermöglichen den Austausch der Teilnehmenden. Die einzelnen Vortragsthemen findest du hier:

Die Kosten:

360€
Wir stellen die Videos der Veranstaltung allen TeilnehmerInnen zur Verfügung und bitten dich bei Anmeldung um dein Einverständnis.

Die Zeiten:

Freitag 14-18 Uhr mit Dr. Barbara Krause-Bergmann
Samstag 8:30-12:30 Uhr mit Claudia Branns-Tallen (Mittagspause bis 14 Uhr) 14-18 Uhr mit Susanne Hardt
Sonntag 9-14 Uhr mit Tatiana Schäfers und Abschlussrunde

Ein Teilnahmezertifikat über 16 Stunden à 60 Minuten / 21 UE wird bei vollständiger Anwesenheit ausgestellt.

Wir behalten uns vor, bei Ausfall oder Krankheit eines oder mehrerer Dozenten, diese ggf. zu ersetzten.

Yoga als komplementärtherapeutische Begleitung bei Krebserkrankungen

Dr. Barbara Krause-Bergmann, Gynäkologin, gibt uns eine Einführung zu den Folgen und Nebenwirkungen der Krebstherapien mit dem Schwerpunkt Chemotherapie, bevor wir dann auf ganz konkrete wichtige Themen eingehen, die insbesondere bei Brustkrebserkrankungen von Bedeutung sind.

Variationen von Haltungen und Vinyāsas, Zwischenentspannung, die Wichtigkeit des sprachlichen Ausdrucks und Atemwahrnehmung unterstützen Entspannung und Beruhigung. Einfache Techniken werden so vermittelt, dass sie in den Alltag der Betroffenen integriert werden können.

Nebenwirkungen und Befindlichkeiten in der Akutphase

Die Themen von Claudia Branns-Tallen beinhalten u.a. Bewegungseinschränkungen und Narben, Angst, Erschöpfung und Hitzewallungen. Hierzu wird sie aus ihrer Praxiserfahrung am Universitätsklinikum Münster berichten, wo sie 10 Jahre lang Yogakurse geleitet hat und die unterschiedlichsten Menschen mit vielfältigen Krebserkrankungen zum Großteil in der Akutphase aber auch danach unterrichtet hat.

Im Praxisteil werden wir näher auf Bewegungseinschränkungen/Narben und die damit verbundenen Hilfsmittel im Yoga eingehen sowie auf das Thema Erschöpfung. Hier gibt Claudia einen Einblick in ihren Unterricht um darzustellen, wie der Yogaunterricht aufgebaut sein kann, damit alle davon profitieren und der den Teilnehmenden hilft, wieder zu Kräften zu kommen.

Online-Unterricht für Krebsbetroffene in der Akut- und Nachsorgezeit sowie dem Leben nach einer Krebserkrankung

Susanne Hardt gibt einen Einblick in ihre praktische Arbeit bei der Berliner Krebsgesellschaft e.V., wo sie seit 2 1/2 Jahren Online-Kurse anleitet. In ihrer Präsentation geht sie auf einige Neben- und Langzeitwirkungen der Krebstherapien ein wie Lymphödem, Polyneuropathien, Stress, Unruhe, Schlafstörungen und Cancer Brain und auch darauf, welche Mittel der Yoga bietet, um diese zu adressieren.

Susanne zeigt exemplarisch auf, wie es gelingen kann, Menschen in ganz unterschiedlichen Phasen der Erkrankung und mit ganz unterschiedlichen körperlichen Voraussetzungen zu unterstützen. Unter anderem werden der Unterrichtsaufbau im online-Setting, die Auswahl und das Anpassen von Āsanas bei Polyneuropathien sowie die Kraft der Imagination thematisiert.

Finding the new normal - die Zeit nach der Akuttherapie

Entgegen der allgemeinen Erwartung bleibt die Belastung der Betroffenen nach der Akuttherapie noch lange bestehen. In diesem Teil des Workshops wird Tatiana Schäfers auf die Langzeitnebenwirkungen eingehen und wir lernen, welche Herausforderungen eine Krebserkrankung in den Folgejahren mit sich bringt. 

Ganz praktisch arbeiten wir gemeinsam heraus, wie wir unsere Teilnehmenden darin unterstützen können, das Vertrauen in den eigenen Körper wieder aufzubauen, mit Rezidivängsten und anderen Langzeitnebenwirkungen wie Fatigue/CFS, Osteoporose/Osteopenie und Wechseljahre als Folge der Chemo- und Antihormontherapien umzugehen. 

Leitung und Moderation: Dr. Günter Niessen und Katharina Lehman

Referent*innen:

Dr. Barbara Krause-Bergmann, Gynäkologin
„Ich habe 35 Jahre an Krankenhäusern gearbeitet und davon 20 Jahre lang interdisziplinäre Brustzentren zunächst mit aufgebaut und dann geleitet am St. Franziskus-Hospital in Münster. Yoga ist in der Tagesklinik Teil einer komplementären Begleitung zur schulmedizinischen onkologischen Therapie für Frauen mit Brustkrebs zur Vermittlung von gesundheitsförderlichen Themen und individuell unterschiedlich fokussiertem gesundheitsförderlichen Verhalten.”

Claudia Branns-Tallen
“Durch meine Tätigkeit in der Kinderonkologie am Universitätsklinikum Münster UKM, ergab sich der Schritt zum Yogaunterricht für Menschen mit und nach Krebs am Westdeutschen Tumorzentrum Netzwerk WTZ am UKM. Diese Kurse habe ich 10 Jahre lang geleitet und sie sind fester Bestandteil der Krebstherapie am UKM. Eine 2018 international veröffentlichte Studie über die Verbesserung des Wohlbefindens bei Krebspatienten hat uns mehr denn je in unserem „Tun“ bestätigt. Auch habe ich außerhalb der Uniklinik Münster Yogakurse für Menschen, die an Krebs erkrankt sind, angeboten, was sehr wichtig ist, denn nach Abschluss der Therapie kommt häufig das sogenannte große „Loch“ und da können wir mit Yoga sehr viel auffangen. Yoga ist für mich eine unerschöpfliche Kraftquelle und es ist mein großer Herzenswunsch, dass wir mehr YogalehrerInnen erreichen, die Yoga für Menschen mit und nach einer Krebserkrankung anbieten, damit dies nicht nur fester Bestandteil während sondern auch nach der Therapie ist.“

Susanne Hardt
“Schon immer ist es mir ein besonderes Anliegen gewesen, Yoga allen Menschen zugänglich zu machen. Seit 2019 unterrichte ich zwei Online Yogakurse für vom Krebs betroffene Menschen in Zusammenarbeit mit der Berliner Krebsgesellschaft e.V. Die Weltgesundheitsorganisation definiert Gesundheit als “…einen Zustand völligen psychischen, physischen und mentalen Wohlbefindens und nicht nur das Freisein von Krankheit und Gebrechen”. Auch wenn es diesen idealen Zustand nicht dauerhaft geben kann, möchte ich mit meinem Yogaunterricht vom Krebs betroffene Menschen auf ihrem Weg zu körperlichem und seelischem Wohlbefinden, innerer Ruhe, Stabilität und Ausgeglichenheit unterstützen.”

Tatiana Schäfers
“Als ich mit 28 an Blutkrebs erkrankte, habe ich Yoga noch nicht gekannt. Später hat mir Yoga geholfen, mit den Nebenwirkungen meiner Therapie klarzukommen.
Heute darf ich viele Krebsbetroffenen unterstützen, Halt und Zuversicht zu finden. Mit Yoga haben die Betroffenen die Möglichkeit, ins Handeln zu kommen, statt stets behandelt zu werden.”

Antworten auf häufig gestellte Fragen findest du hier: FAQ
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